Am 31.03.2023 folgten konventionell und ökologisch wirtschaftende Ackerbaubetriebe der Einladung des Thünen-Instituts und des Ackerbauzentrums zu einem Workshop in das Forum des Thünen-Instituts nach Braunschweig. Es ging um die Zukunft des Carbon Farmings.
Nach einem umfassenden Austausch über bisher gesammelte Erfahrungen von verschiedenen Carbon Farming-Maßnahmen im Ackerbau, wurden Finanzierungsoptionen bewertet und die daraus resultierenden Herausforderungen bei ergebnisabhängiger Bezahlung der entsprechenden Maßnahmen diskutiert.
Alle Teilnehmer sahen den Humuserhalt und -aufbau als eine dringende Aufgabe, um die Bodenfruchtbarkeit und die Ertragsfähigkeit der Böden zu stabilisieren und zu stärken. Es wurde deutlich, dass die Betriebe auch unabhängig von der klimapolitischen Dimension aus eigenem Interesse und auf eigene Kosten viele Maßnahmen zum Humuserhalt praktizieren.
Für die Zukunft wünschten sich die Betriebe eine bessere Priorisierung der politischen Ziele (Klimaschutz, Klimaanpassung, Biodiversität, …). Die Bindung von CO2 durch Humusaufbau wurde als Chance für ein mögliches Geschäftsmodell gesehen.
Die Ergebnisse der Diskussion fließen nun in ein europaweit laufendes Projekt zum Bodenschutz ein: das EJP-Soil-Projekt „Road4Schemes“. Parallel zum Workshop im Thünen-Institut wurden in weiteren acht europäischen Ländern ähnliche Diskussionsrunden veranstaltet.
Im Herbst 2023 wird das Ackerbauzentrum Niedersachsen auf der Burg Warberg eine Tagung zum Thema „Carbon Farming“ durchführen, bei der landwirtschaftliche Praktiker, Wissenschaft und Politik zusammenkommen. Der Termin und weitere Informationen folgen in Kürze.