Die biologische Vielfalt in den Agrarlandschaften ist die Grundlage für Ökosystemfunktionen und -leistungen. Sie ist damit auch ein Baustein für ein nachhaltiges Landwirtschafts- und Ernährungssystem. Bisher war es nicht möglich, bundesweite Aussagen über den Zustand der biologischen Vielfalt und ihre Veränderungen zu treffen. Seit 2019 arbeiten Wissenschaftler in dem Verbundprojekt MonViA daran ein bundesweites Monitoring zu etablieren, um die notwendige Datengrundlage zu schaffen. Nach einer fünfjährigen Pilotphase wurde jetzt ein Monitoringkonzept vorgestellt, das mit 41 Indikatoren die drei Ebenen der Biodiversität abdeckt:
- Vielfalt des Lebensraumes (Landnutzung, Landschaftsstruktur, Landnutzungsintensität)
- Vielfalt der Organismen (Wild- und Honigbienen, Schwebfliegen, parasitisch lebende Hautflügler, Schadinsekten, Ackerunkräuter, Regenwürmer, Bodenmikroorganismen, Insektendiversität in Weinbergen und stehenden Kleingewässern)
- genetische Vielfalt (Vielfalt einheimischer Nutztierrassen, der im Anbau befindlichen Nutzpflanzen und der Honigbiene)
Des Weiteren werden Schnittstellen zu laufenden Monitoringprogrammen gesucht, um eine Harmonisierung und Nutzung von Synergien auf nationaler und europäischer Ebene voranzutreiben.
Ab diesem Jahr geht das Projekt in die Umsetzungsphase. Neben der Datenerhebung wird die regelmäßige Berichterstattung geplant. Zudem dient die nationale Datengrundlage künftig als Basis, um zielorientiert Fördermaßnahmen zu entwickeln.
Das MonViA-Projekt wird im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von 12 Fachinstituten des Thünen-Instituts und des Julius Kühn-Instituts sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bearbeitet.
Lesen Sie die Pressemitteilung und informieren Sie sich über die Projekt-Details im Indikatorenbericht 2024.