
Das Bodengefüge, oder die Bodenstruktur, ist ein wichtiger Faktor für die Ertragsfähigkeit von Ackerflächen. Unter ihr versteht man die räumliche Anordnung der festen Bodenbestandteile. Eine günstige Bodenstruktur für das Pflanzenwachstum bietet gute Keim- und Auflaufbedingungen, ermöglicht ein gleichmäßiges und tiefes Wurzelwachstum, gewährleistet eine gute Wasserspeicherung sowie Nährstoffverfügbarkeit, und sorgt für eine gute Bodenbelüftung.
Einfache Feldgefügeansprache für den Praktiker
Die Bodenstruktur verändert sich laufend, nicht nur durch die Landbewirtschaftung, sondern auch durch natürliche Prozesse. Um den aktuellen Zustand seines Bodens zu ermitteln, wurde die „Einfache Feldgefügeansprache für den Praktiker“ entwickelt. Sie dient dazu Maßnahmen abzuleiten, um den Bodenzustand zu erhalten oder zu verbessern. Anhand von sechs Kennwerten wird die Bodenstruktur bewertet:
- Struktur der Bodenoberfläche
- Durchwurzelung des Bodens
- Bioporen/Makroporen
- Gefüge und Festigkeit
- Organische Reststoffe
- Farbe und Geruch
Dazu wird eine kleine Grube (1 Meter lang, 50 cm breit und 50 cm tief) ausgehoben, damit der Oberboden und der darunterliegende Unterboden untersucht werden können. Mithilfe eines Bewertungsbogens werden die sechs Kennwerte beurteilt. Der Bewertungsbogen wird in der Mitte eines Klemmbrettes befestigt, auf dem sich Fotos und Beschreibungen für die Einordnung der Kennwerte befinden sowie Beispiele für verschiedene Standorte.
Das Thünen-Institut für Agrartechnologie und die Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB e.V.) sind die Herausgeber der „Einfachen Feldgefügeansprache für den Praktiker“, die unter Mitarbeit von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen entstanden ist. Sie kann bei der GKB e.V. bezogen werden.