Im Rahmen des FINKA-Projekts (Förderung von Insekten im Ackerbau) im Bundesprogramm Biologische Vielfalt finden jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen in ganz Niedersachsen statt. Neben Feldtagen und Seminaren setzt das FINKA-Team auch auf die Zusammenarbeit mit Fach- und Berufsschulen.
Im Projekt FINKA erproben konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betriebe in ganz Niedersachsen gemeinsam, wie Pflanzenschutzmittelreduktion erfolgreich umgesetzt werden kann und welche ökologischen und ökonomischen Effekte sich daraus ergeben. Auf den Projektflächen wird für fünf Jahre auf den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden verzichtet.
Am 20. November 2024 besuchten Schülerinnen und Schüler der zweijährigen Fachschule Agrarwirtschaft der Elisabeth-Selbert-Schule Hameln die Projektflächen der FINKA-Landwirte Christian Meier-Söffker und Georg Köpke. Gemeinsam mit den Landwirten diskutierte die Schulklasse die neben dem Winterroggen vorkommenden Beikräuter und die Möglichkeiten der mechanischen Regulierung. Dabei spielt eine entscheidende Rolle, um welche Beikrautarten es sich handelt: Sind es Problemarten, die reguliert werden müssen oder eher harmlose, konkurrenzschwache Arten, die vielleicht sogar wichtige Blühaspekten für Insekten bieten? Um einen Eindruck von der Vielfalt an Wespen- und Wildbienenarten auf den Projektflächen zu bekommen, hilft ein Blick in die Nisthilfen, die zur Insektenerfassung auf den FINKA-Flächen zum Einsatz kommen.
Auch die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der FINKA-Maßnahme werden analysiert. Jana Tempel vom Netzwerk Ackerbau Niedersachsen (NAN) e.V. stellte vorläufige Projektergebnisse vor: Im Winterweizen ließ sich die Maßnahme „Herbizidverzicht“ in der Regel gut umsetzen. Die Kosten für das Striegeln waren im Schnitt günstiger als die Herbizidmaßnahmen mit der Pflanzenschutzspritze. Allerdings schwanken die Kosten je nach Betrieb und Standort stark. Dem gegenüber stehen Ertragsrückgänge um durchschnittlich 6 % in den ersten drei Projektjahren. Die Effekte fallen in den verschiedenen Kulturen ganz unterschiedlich aus. Zum Beispiel ergeben sich im Mais durch den Verzicht auf Herbizide deutlich höhere Unterschiede in den Kosten für die Beikrautregulierung als im Wintergetreide, da in der Regel mehrmaliges Striegeln und Hacken notwendig wird. Die Ertragsunterschiede prägen sich hier in den verschiedenen Jahren unterschiedlich deutlich aus und liegen im Mittel bei 10%. An den Ergebnissen des FINKA-Projektes wird kontinuierlich gearbeitet. Das Projekt läuft noch bis Ende 2025.