Das Projekt FInAL (Förderung von Insekten in Agrarlandschaften) hat es sich zum Ziel gesetzt, Vielfalt und Anzahl von Insekten in Agrarlandschaften durch praktikable Maßnahmen zu erhöhen. Dazu sammeln Wissenschaftler und Landwirte gemeinsam Erkenntnisse in ganzen Landschaftsräumen, den sogenannten Landschaftslaboren (900 – 1.000 Hektar). Ein Landschaftslabor befindet in der Region Helmstedt/Königslutter in Niedersachsen.
Im Rahmen des Projektes wurden Anleitungen für insektenfreundliche Maßnahmen erarbeitet, die online abrufbar sind. Für den Acker beinhalten sie u.a. das Anlegen von Beetle Banks (Insektenwälle), Blühflächen, Nützlingsblühstreifen und einjährigen Ackerbrachen, den Anbau der durchwachsenen Silphie, das Einbringen von Untersaaten oder den Mischfruchtanbau für Biogasanlagen sowie den Streifenanbau. Darüber hinaus gibt es Maßnahmen für das Grünland und die Gestaltung von Wegen und Rainen. Die Anleitungen werden durch alle Beteiligten laufend weiterentwickelt und an betriebliche Strukturen sowie landschaftliche Gegebenheiten angepasst. Des Weiteren wurden Steckbriefe für Insektengruppen mit Artenbeispielen und Möglichkeiten ihrer Förderung veröffentlicht.
Um den Effekt der Maßnahmen auf das Insektenvorkommen zu messen, wird ein vergleichendes Insektenmonitoring zwischen Landschaftslaboren und nahegelegenen Referenzlandschaften durchgeführt. Jährliche Schwankungen werden über ein langfristiges Monitoring herausgerechnet. Die 2. Projektphase läuft bis zum 30.09.2025.
Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse befindet sich im Abschlussbericht der ersten Projektphase (01.10.2018 bis 30.09.2022).
Projektpartner: Über 70 landwirtschaftliche Betriebe, das Johann Heinrich von Thünen-Institut, das Julius Kühn-Institut (JKI), das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. (ZALF), die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Projektförderung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) e.V.