Das Verbundprojekt MAGIC-KlimaBack erforscht die Entwicklung von Backweizensorten, die bei gleichbleibender Backqualität mit weniger Stickstoffdünger auskommen. Denn einzelne Sorten haben gezeigt, dass sie den verfügbaren Stickstoff effizienter nutzen können. Dabei unterstützt das Vorhaben nicht nur den Anbau von Brotweizen, sondern kann dazu beitragen, die Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Stickstoffhaltige Düngemittel sind ein Haupttreiber für Lachgas-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden und Lachgas ist ein 300 Mal stärker wirkendes Treibhausgas als Kohlenstoffdioxid.
Das Max Rubner-Institut (MRI), Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, koordiniert das Projekt. An seinem Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide am Standort Detmold wird das Mehl der Weizensorten hinsichtlich seiner Backeignung untersucht. Zusammen mit der Universität Bielefeld analysiert das MRI zudem Proteine und Stoffwechselprodukte im Weizenmehl, um diejenigen Proteine zu identifizieren, die entscheidend für das Backverhalten sind. Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) nutzt diesen Datenpool, um die genetischen Marker aufzudecken, die wiederum in der Züchtung zur Anwendung kommen. An der MLU wird auch der Feldanbau der ausgewählten Weizensorten mit hoher und niedriger Stickstoffdüngung durchgeführt. Als Industriepartner beteiligt sich das NAN-Mitglied KWS Saat SE & Co. KGaA in Eigenleistung und verzichtet auf Fördergelder. Das Züchtungsunternehmen führt die großflächigen Feldversuche durch und produziert unter konventionellen sowie ökologischen Bedingungen Saatgut, um in dem Forschungsvorhaben vergleichbare Ergebnisse sicherzustellen. Auch das Julius Kühn-Institut (JKI) – ebenfalls Mitglied im NAN – ist an dem Verbundprojekt beteiligt. Sein Fachinstitut für Strategien und Folgenabschätzung bewertet das Treibhausgas-Minderungspotential der neuen Weizensorten. Mithilfe von prozessbasierten Agrarökosystemmodellen wird das Zusammenspiel von Genotyp, Management und Umwelt beim Anbau von Backweizen deutschlandweit über viele Jahre simuliert.
Das Projekt startete am 1. September 2024 und läuft bis zum 31. Dezember 2027.
Mit rund 1,1 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Vorhaben im Rahmen seines Forschungs- und Innovationsprogramms „Klimaschutz in der Landwirtschaft“. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) koordiniert das Programm und betreut als Projektträger die Vorhaben.
Weitere Details über das Projekt finden Sie in der Pressemitteilung.