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Reibungslos und fair: Projekte stärken den digitalen Datenaustausch in der Landwirtschaft

Zu den größten Hemmnissen bei der Anwendung von digitalen Technologien in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zählen mangelnde Interoperabilität unterschiedlicher Systemkomponenten sowie die Sorge über den Schutz der eigenen Datenhoheit. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMEL) fördert derzeit verschiedene Projektvorhaben, um Lösungen zu den Problemen voranzutreiben. Niedersächsische Akteure sind dabei maßgeblich beteiligt.

Besser vernetzt: Interoperabilität stärken
Systeme von verschiedenen Herstellern können nicht immer problemlos miteinander kommunizieren. Auch uneinheitliche Standards beeinträchtigen die reibungslose Nutzung von digitalen Anwendungen auf den Betrieben. Bundesweit laufen elf Projekte, um die Interoperabilität in verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen zu verbessern. Davon sind drei Projekte in Niedersachsen angesiedelt:

FarmSTP – Zentralisierte Stammdatenverwaltung und Single Point of Truth zur Stärkung der Interoperabilität und digitalen Souveränität in der Landwirtschaft
Projektziel ist die Entwicklung eines herstellerneutralen Stammdatenmanagements, das den landwirtschaftlichen Betrieben eine standardisierte und zentralisierte Speicherung der Daten ermöglicht.
Koordination: Agrotech Valley Forum e.V.
Projektbeteiligte: Hochschule Osnabrück, Universität Osnabrück, CC-ISOBUS e.V., Maschinenfabrik Bernard KRONE GmbH & Co.KG, GRIMME Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG, BASF Digital Farming GmbH (xarvio), iXMAP Services GmbH & Co. KG
Laufzeit: 01.12.2024 – 30.11.2027
Projekt-Website

KIBrain – Entwicklung einer offenen, KI gestützten Regionalplattform zur Vernetzung verschiedener smarter Sensorcluster für die intelligente, ressourcenschonende Feldbewässerung
Projektziel ist die Entwicklung einer systemoffenen Regionalplattform für das Management der Feldbewässerung, die die entsprechenden Daten speichert, kontrolliert, mit KI auswertet sowie Handlungsempfehlungen für eine effiziente Feldbewässerung ausgibt.
Koordination: Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Projektbeteiligte: Technische Universität Clausthal, Vitrum GmbH, Raindancer by IT-Direkt Business Technologies GmbH, WARUP GmbH & Co. KG
Laufzeit: 01.01.2025 – 31.12.2027
Projekt-Website

GlasSchwein – Entwicklung einer transparenten, multidirektionalen Datenarchitektur zur einzeltierbasierten Datenmonetarisierung und Steigerung der Interoperabilität entlang der Wertschöpfungskette Schwein
Projektziel ist die qualitative und nachhaltige Steuerung der Wertschöpfungskette „Schwein“. Dazu wird eine dezentrale Schaltstelle entwickelt, die auf einer Plattform alle bereits vorhandenen sowie neu erfassbare Daten miteinander verknüpft. Dadurch wird die Interoperabilität in der gesamten Kette gesteigert und die ergänzenden Informationen zu Haltung, Herkunft und Qualität zu jedem Tier schaffen ein Differenzierungspotential und somit einen Mehrwert.
Koordination: Universität Vechta/Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar)
Projektbeteiligte: Georg-August-Universität Göttingen, Brand Qualitätsfleisch GmbH & Co. KG, SLA Software Logistik Artland GmbH, Hölscher & Leuschner GmbH & Co. KG, Fraunhofer IZFP
Laufzeit: 15.11.2024 – 14.11.2027
Projekt-Website

Fairen Datenaustausch stärken
Eine weitere Förderung erhält die Forschungsstelle Recht & Datenökonomie im Fachbereich Rechtswissenschaften an der Universität Osnabrück für das Projekt AgriData-Observatory. Als Beobachtungsstelle für Verträge über die Nutzung der von smarten Landmaschinen generierten Daten befasst sie sich mit der landwirtschaftlichen Vertragspraxis zur Umsetzung der Vorgaben der EU-Datenverordnung. Darüber hinaus begleitet die Forschungsgruppe die Einführung der BMEL-Musterbedingungen für Verträge über Agrardaten smarter Landmaschinen. Sie stellt Best Practices-Beispiele zusammen und analysiert, welche Klauseln und Anwendungen sich als effektiv und effizient erweisen.