Das Erdmandelgras (Cyperus esculentus) ist eine invasive Pflanzenart aus der Familie der Sauergrasgewächse, die sich über die Schweiz und Österreich auch zunehmend in Deutschland ausbreitet. In Niedersachsen sind laut Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen bereits ca. 200.000 ha Ackerfläche betroffen. Erdmandelgras konkurriert stark um Nährstoffe mit der Hauptanbaukultur und verursacht dadurch Ertragsausfälle von bis zu 60 %.

Zu erkennen ist das Erdmandelgras an dem typischen dreikantigen Stängel, dem auffälligen, stark verzweigten Blütenstand mit gelben bis bräunlichen Ährchen und den im Boden verborgenen, weißen Knöllchen. Verwechselungsgefahr besteht mit der Behaarten Segge und der Knollenbinse.
Durch seine Herkunft aus tropischen und subtropischen Regionen wie Afrika, Asien und Südamerika weist es eine ausgesprochene Anpassungsfähigkeit gegenüber Trockenheit und Nässe auf. Das Sauergras bevorzugt sandige Standorte.
Die Pflanze verbreitet und vermehrt sich in 10 bis zu 30 cm Tiefe über Rhizome und Wurzelknöllchen, die so genannten „Erdmandeln“. Dadurch ist die Bekämpfung im Ackerbau schwierig und teuer. Erdmandeln und Rhizomstücke können besonders im Hackfruchtanbau leicht durch Maschinen verschleppt werden, wenn keine gründliche Reinigung erfolgt. Auch in Getreide, insbesondere Mais ist das Sauergras ein Problem – so sehr, dass für die Saison 2025 im Mais eine Notfallzulassung des Pflanzenschutzmittels „Permit“ erfolgt ist.
Durch chemische Bekämpfung oder das Herausreißen lässt sich das Erdmandelgras jedoch nicht nachhaltig abtöten, da Rhizome und „Mandeln“ im Boden verbleiben. Mechanisch abmildern lässt sich der Befall durch intensive Hacktechnik oder Pflügen bei trockenem Wetter, bei dem die Knollen an der Oberfläche vertrocknen. Eine weitere Variante wäre es, die „Mandeln“ mit einem Roder an die Erdoberfläche zu bringen und „abzuernten“. Doch auch die dann erforderliche Vernichtung der „Mandeln“ ist noch ungeklärt – am besten erscheint eine Verbrennung. Daher wird an zuverlässigen Abtötungsstrategien bisher noch geforscht.
Ein interessanter Ansatz wird im über das EIP-Programm geförderten Projekt „MandelSchwein“ verfolgt. Dieses Vorhaben hat sich zum Ziel gesetzt, eine Bekämpfungsstrategie des Erdmandelgrases mit Freilandschweinen zu entwickeln, die auf befallenen Flächen gehalten werden und die Knollen aus dem Boden graben und fressen. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: MandelSchwein – Uni Vechta.
Auch wenn dies sicherlich nicht eine flächendeckende Strategie für den Ackerbau in Niedersachsen sein kann, ist der Ansatz vielversprechend und kann für einen Teil der Betriebe eine Lösung sein.
Auch die Landwirtschaftskammer berichtet in dem kürzlich erschienenen Artikel „Gekommen, um zu bleiben: das Erdmandelgras“ über das große Gefahrenpotenzial der Pflanzen.