Die Ziele der Stoppelbearbeitung nach der Ernte sind hinlänglich bekannt: gute Voraussetzungen für das Keimen von Ausfallsaaten und Beikräutern schaffen sowie Erntereste mit dem Boden vermischen, um die Strohrotte zu ermöglichen. Da dies nur mit ausreichend Feuchtigkeit im Boden erreicht werden kann, rücken vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen bodenschonende und wassersparende Varianten der Bodenbearbeitung immer weiter in den Fokus.
Claus Fricke, Berater für Landtechnik und Precision Farming bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, erklärt die Vorteile sehr flacher, ganzflächig schneidender Bodenbearbeitung: „Durch ultraflache Bodenbearbeitung verdunstet weniger Bodenfeuchtigkeit und die Restfeuchte im oberen Bodenhorizont fördert Keim- und Rotteprozesse. Der größere Anteil an Ernteresten auf der Bodenoberfläche wirkt als Verdunstungs- und Erosionsschutz. Auch das Bodenleben wird weniger beeinträchtigt. Insgesamt geht somit einerseits weniger im Boden vorhandenes Wasser verloren, zum anderen kann Niederschlagswasser durch das intakte Kapillarsystem besser versickern.
Neben dem Wassersparen und der Erhaltung eines intakten Bodengefüges bestehen zudem phytosanitäre Vorteile (zum Beispiel bei der Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz) und wirtschaftliche Vorteile durch hohe Flächenleistung bei geringem Kraftstoffverbrauch.“
Im Rahmen der „Maschinenvorführung: wassersparend, bodenschonend, wirtschaftlich – Zeitgemäße Techniken zur Bodenbearbeitung und Aussaat“ am 15.09.22 in Sehnde stellte Claus Fricke eine umfangreiche Auswahl der Geräte, die für die „ultraflache“ bzw. sehr flache, ganzflächig schneidende Bodenbearbeitung geeignet sind, vor. Ausführliche Informationen und einen detaillierten Überblick über verschiedene Geräte zur flachen Bodenbearbeitung finden Sie in der Broschüre zur Maschinenvorführung Bodenbearbeitung und Aussaat der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.