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FINKA – Förderung von Insekten im Ackerbau
Hintergrund
Der Rückgang von Insekten in unserer Kulturlandschaft ist besorgniserregend. Eine der Ursachen: der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel. Sie wirken – soweit es sich um Insektizide handelt – ganz unmittelbar auf die Insekten oder indirekt, wie bei Herbiziden, durch die Vernichtung der Ackerbegleitflora, deren Blüten häufig wichtige Nahrungsquellen für viele Insektenarten darstellen.
Deshalb sollte der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel soweit wie möglich reduziert werden. Nicht nur zum Schutz von Umwelt und Natur, sondern auch um zu verhindern, dass unerwünschte Kräuter und Gräser Resistenzen gegen die eingesetzten Wirkstoffe entwickeln.
Das Projekt
In dem Praxisprojekt FINKA im Bundesprogramm Biologische Vielfalt erproben landwirtschaftliche Betriebe in Niedersachsen, wie sich ein Verzicht auf Herbizide und Insektizide auf die Biodiversität der Ackerflächen und auf die Wirtschaftlichkeit im Ackerbau auswirkt. Über den Zeitraum von fünf Jahren kooperieren 30 konventionelle landwirtschaftliche Betriebe mit ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Auf den konventionell bewirtschafteten Versuchsflächen wird auf Herbizide und Insektizide verzichtet. Stattdessen werden Geräte der mechanischen Unkrautregulierung eingesetzt, die der ökologisch wirtschaftende Partnerbetrieb zur Verfügung stellt und deren Einsatz er fachlich begleitet. Über die technische Kooperation hinaus treten beide Betriebe in einen fachlichen Austausch darüber, wie der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umgesetzt werden kann. Im Rahmen von Feldtagen und Informationsveranstaltungen schaffen die Beteiligten zusätzliche Möglichkeiten für Austausch und Diskussionen.
Auswertung
Das Projekt FINKA wird durch die Georg-August-Universität Göttingen und das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) wissenschaftlich begleitet. Untersucht werden die Veränderungen der Ackerbegleitflora und -fauna auf den Maßnahmenflächen (ohne Herbizide und Insektizide) im Vergleich zu konventionell sowie ökologisch bewirtschafteten Vergleichsflächen. Dafür werden Nisthilfen und verschiedene Fallen für Fluginsekten und Laufkäfer aufgestellt und Vegetationskartierungen durchgeführt.
Zusätzlich bewerten die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH und das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. die veränderte Bewirtschaftungsweise durch die Ermittlung von Kosten und Erträgen in ökonomischer Hinsicht.
Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels
Förderer
Das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.