Im Frühjahr 2022 riefen wir zur Teilnahme an einer Online-Umfrage des Instituts für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Universität Bonn auf. Ein Team von Agrarökonomen wollte anhand der mechanischen Unkrautregulierung in Zuckerrüben herausfinden, wie Praktiker ihre Entscheidungen treffen. Nun ist die Auswertung erfolgt. Wesentliche Ergebnisse sind:
- 38% der bundesweit insgesamt 313 teilgenommenen Betriebe nutzen mechanische Verfahren in der Unkrautbekämpfung bei Zuckerrüben.
- Maßgebliche Informationsquellen zum Unkrautmanagement sind der mündliche Austausch und die Feldbeobachtung. Sie treten häufig zusammen auf und verstärken sich gegenseitig. Die Wahrscheinlichkeit das Verfahren der mechanischen Unkrautregulierung ergriffen werden, steigt je besser die Felder wegen räumlicher Nähe beobachtet werden können und je mehr Anwender mechanischer Verfahren für den Informationsaustausch bekannt sind.
- Die meisten Betriebe nutzen traditionelle Geräte, wobei die Scharhacke zwischen 1950 bis 2022 am meisten verwendet wurde. Seit 2019 werden auch vermehrt Striegel und Hacke-Bandspritze-Kombinationen eingesetzt. Die traditionellen Maschinen befinden sich größtenteils in Privatbesitz. Moderne GPS- oder kameragesteuerte Maschinen werden häufig über einen Maschinenring oder den Lohnunternehmer eingesetzt und Unkrautroboter werden zum Teil mit Nachbarn geteilt.
- Insgesamt ist die Absicht, in Zukunft verschiedene Techniken zur mechanischen Unkrautbekämpfung einzusetzen, bei den Landwirten gering. Die häufigsten Gründe dafür sind der hohe Zeitaufwand, hohe Investitionskosten und die unzuverlässige Unkrautentfernung.
Lesen Sie die ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse.
Die dazugehörige Fachpublikation „Field observation and verbal exchange as different peer effects in farmers’ technology adoption decisions“ (wiley.com) kann online abgerufen werden. Alternativ können Sie den QR-Code nutzen.