Das Ackerbauzentrum auf Burg Warberg
Gemeinsam die Zukunft des Ackerbaus gestalten
Das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e. V. (NAN) will mit dem Ackerbauzentrum auf der Burg Warberg eine Plattform schaffen, die auf die Herausforderungen und Fragen des heutigen und zukünftigen Ackerbaus Antworten gibt, die Brücken baut und gemeinsam mit engagierten Landwirten, den Unternehmen der Agrarwirtschaft, der Wissenschaft, Politik, Verwaltung sowie den Verbänden und gesellschaftlichen Gruppen Lösungen aufzeigt. Wir arbeiten dabei wissensbasiert, pragmatisch und kooperativ.
Der Aufbau des Ackerbauzentrums wird ganz wesentlich vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Große Unterstützung erfährt dieses Projekt auch von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und vom Landkreis Helmstedt, der mit der Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH die nachhaltige Entwicklung des gesamten Raumes vorantreibt.
Begleitet wird die Arbeit des Ackerbauzentrums von einem Beirat, in dem das Landwirtschaftsministerium und die Landwirtschaftskammer ebenso vertreten sind wie Ackerbaubetriebe, Agrarwissenschaftler und Unternehmen der Agrarwirtschaft.
Ein Blick auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Debatte reicht, um zu erkennen, wie groß der Handlungsbedarf nicht nur mit Blick auf die landwirtschaftliche Tierhaltung oder die Grünlandnutzung, sondern auch beim Ackerbau ist. Die gesellschaftlichen Ansprüche an die Landwirtschaft steigen und die Kluft zwischen Öffentlichkeit und Landwirtschaft wächst. Eine Antwort darauf ist im Niedersächsischen Weg zu finden. Er geht auf die Erwartungen der Gesellschaft an die Landwirtschaft ein und führt u.a. die Interessen des Arten- und Naturschutzes mit denen der Landwirtschaft konstruktiv zusammen.
Die im Juli 2021 veröffentlichte Niedersächsische Ackerbau- und Grünlandstrategie ist Ergebnis eines intensiven Diskussionsprozesses an dem alle relevanten Gruppen beteiligt wurden. Im Bereich des Ackerbaus werden für 11 Themenfelder – von „Boden“ und „Düngung“ über „Ökonomie“ und „Digitalisierung“ bis hin zu „Biodiversität“ und „Klimaschutz“ – die Ausgangssituation beschrieben, Ziele und Zielkonflikte aufgezeigt und erforderliche Maßnahmen empfohlen. Die Umsetzung der Ackerbau- und Grünlandstrategie wird von einem Beirat begleitet, den das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz berufen hat. Das Ackerbauzentrum ist Teil dieses Beirates. Damit ist gewährleistet, dass die Arbeit des Ackerbauzentrums dazu beiträgt, dass die in der Ackerbaustrategie erarbeiteten Maßnahmen auch Eingang in die landwirtschaftliche Praxis finden.
Transparenz schaffen, vernetzen und voneinander lernen
Eine große Anzahl von Akteuren und Start Up’s arbeiten in Niedersachsen bereits an Lösungen und Antworten auf aktuelle Fragen und Herausforderungen im Ackerbau. Aber was läuft eigentlich wo? Wer forscht woran? Und wer fordert was in der Agrar- und Umweltpolitik?
Das Ackerbauzentrum möchte Transparenz schaffen, vernetzen und dabei helfen voneinander zu lernen sowie vorausschauend entlang der Wertschöpfungskette gemeinsam zu handeln. Erkenntnisse der Agrarforschung werden über Praxistests auf den Acker gebracht und eigene Projekte sollen Lücken füllen. Ergänzend dazu hat es sich das Ackerbauzentrum zur Aufgabe gemacht, über die politische Debatte zur Landwirtschaft zu informieren, Input in die Agrarpolitik zu geben und Zusammenhänge zwischen EU, Bund und Land darzustellen.
Neben dem Ackerbauzentrum haben sich bereits vier weitere Kompetenzzentren anderer landwirtschaftlicher Produktionszweige in Niedersachsen etabliert. Auch sie begleiten die jeweiligen Transformationsprozesse und verstehen sich als Anlaufstelle für alle Interessierten und Stakeholder ihrer Branche.
Da der Ackerbau direkt vom Klimawandel betroffen ist, wird auch auf das Niedersächsische Kompetenzzentrum Klimawandel (NIKO) als zentrale Service- und Beratungsstelle zum Klimawandel und dessen Auswirkungen hingewiesen, eingerichtet vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz.
Warberg als Standort
Die Burg Warberg im Landkreis Helmstedt hat sich mit ihrem Seminarangebot mittlerweile zu einem hoch anerkannten Ort für Weiterbildung, Fachveranstaltungen und Dialoge in der Agrarbranche entwickelt. Das Netzwerk der Burg, die Verbindung zu den Unternehmen des Agrarhandels und die vorhandene Infrastruktur mit Hotel, Gastronomie und Seminarräumen eröffnen auch dem Ackerbauzentrum Chancen und Potentiale. Darüber hinaus lassen sich mit dem Gut der Burg Warberg und der in unmittelbarer Nähe gelegenen Domäne Schickelsheim viele Synergien schaffen. Dort hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein wegweisendes Projekt initiiert: das PraxisLabor Digitaler Ackerbau.
Unabhängig von der geographischen Lage in der Börde hat das Ackerbauzentrum den Anspruch, alle Ackerbauregionen in Niedersachsen im Auge zu behalten und dazu beizutragen, dass Lösungen gefunden werden, die die naturräumlichen und agrarstrukturellen Unterschiede im Ackerbau berücksichtigen und am Ende zu einer möglichst hohen Wertschöpfung in der Landwirtschaft führen.